Читать книгу Es ist kalt in Brandenburg. Ein Hitler-Attentat онлайн

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Auf dem Friedhof von Berchtesgaden sind innen an der Umfassungsmauer zahlreiche Grabplatten eingelassen. Es handelt sich nicht um eigentliche Gräber, die entsprechenden Gebeine sind abwesend. Jede Platte zeigt ein wetterbeständiges Foto, meist junge Gesichter. «Zum Andenken an den tapferen Krieger Anton Stangassinger vom Gebirgsjägerregiment 137. Teilnehmer am französischen, russischen und Afrika-Feldzug», heisst eine Inschrift. «Er ruht in russischer Erde». Andere ruhen in kretischer, rumänischer, ungarischer Erde. Die Fotos schauen in Richtung Berghof, die Blicke der Toten fixieren starr den Hang, wo der andere wohnte, der ihnen die Feldzüge samt Tapferkeit eingebrockt hat.

Auf manchen Platten sind auch die Orden erwähnt, Ritterkreuz etc., usw.

Alles ganz normal.

1938 waren die hier Verewigten noch fröhliche Soldaten gewesen.

«In den letzten Tagen», schrieb das Lokalblatt zu Bavauds Zeiten, am 27. Oktober 1938, «hielt ein Bataillon des Gebirgs-Jäger-Regiments 137 seinen Einzug in Saalfelden. Am Samstag trat es zur Vereidigung an. Auf dem festlich geschmückten Hauptplatz hatten sich zur Begrüssung viele Saalfelder eingefunden. Der Führer des Bataillons, Major Heller, machte die angetretenen Rekruten auf die Mannes- und Soldatenpflichten aufmerksam und nahm ihnen den Eid ab. Jedem alten Soldaten lachte das Herz im Leibe angesichts der strammen Soldaten. Eine besondere Weihe erhielt die Feier durch die Teilnahme der Gebirgsjägermusik aus Bad Reichenhall, die nachmittags auf dem Hauptplatz ein Konzert gab.»

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