Читать книгу Es ist kalt in Brandenburg. Ein Hitler-Attentat онлайн

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Niemand widerspricht, im Gegenteil; breite Zustimmung am Stammtisch.

Auch die Plaketten auf dem Friedhof finden alle ganz normal. Es war ein Raubkrieg, die halbe Welt wurde verwüstet, die jungen Berchtesgadener in die Armee gepresst, Bauchschüsse, abgefrorene Glieder in Russland, Hunger, Verlassenheit und Krepieren. Vor sich den Feind und hinter sich den General, und auf dem Friedhof sind es tapfere Krieger geworden. Das muss vermutlich so sein, sonst wäre der Nachschub nicht in den Krieg gezogen, wenn die Wahrheit auf den Gräbern ständ.

Von Bavaud weiss man, dass er Pazifist gewesen ist.

Ein deutscher Onkel

Die Waffe, mit welcher der Führer erschossen werden sollte, hatte Bavaud noch in der Schweiz erstanden, am 20. Oktober 1938 in Basel,

wo er in dem Waffengeschäft des Büchsenmachers Bürgin, am Steinentor 13, für einen Preis von etwa 30 Franken eine Pistole Marke «Schmeisser», Kaliber 6.35 mm sowie 10 Patronen kaufte.

Den Büchsenmacher Bürgin gibt es immer noch, das Geschäft floriert, danke, und blieb in der Familie, der heute regierende Prinzipal war damals bei seinem Vater als Lehrling angestellt. «Um eine Person mit dieser Pistole reparaturunfähig zu schiessen», sagt Bürgin, «müsste man sich ihr bis auf ca. drei Meter nähern». Bürgin hat Bavaud nicht in Erinnerung, auch sein Vater habe ihm nie etwas von diesem Pistolenkauf erzählt, für den man, bei dem kleinen Kaliber, seinerzeit keinen Waffenschein gebraucht habe.

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