Читать книгу Es ist kalt in Brandenburg. Ein Hitler-Attentat онлайн

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Zum Reisen braucht es Geld. Wir haben es vom deutschen Fernsehen, vom deutschschweizerischen Fernsehen und von der Schweizerischen Eidgenossenschaft gekriegt, Abteilung Hürlimann (Kultur). Bavaud hat es der Mutter geklaut.

Kann man sich vorstellen, was es für einen gut erzogenen, katholischen, mittelständischen Burschen bedeutet, der eigenen Mutter sechshundert Franken zu entwenden? Er musste tief sitzende Hemmungen überwinden. Nach allem, was man weiss, hat er ein gutes Verhältnis zur Mutter gehabt, war keineswegs mit ihr verkracht, die Familie lebte in Harmonie, er war der grosse Bruder, ein Vorbild für die jüngeren Geschwister. Immer tadellos, sagen die Geschwister.

Die Reise nach Deutschland, die der überzeugte Katholik Bavaud am 9. Oktober 1938 in Neuchâtel angetreten und am 13. November desselben Jahres in Augsburg beendet hat, begann mit einem Verstoss gegen das vierte Gebot (Elternliebe) und gegen das siebte Gebot (Eigentumsgarantie) und setzte sich fort mit massenhaften Verletzungen des achten Gebots (Wahrheitsliebe). Sie gipfelte in der Absicht, das fünfte Gebot zu übertreten (Tötungsverbot). Das hätte Einiges zu beichten gegeben.

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