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Dorothee Degen-Zimmermann

«Euch zeig ich’s!»

15 Zürcherinnen erzählen

Fotografien von Martin Volken


Inhalt

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Ruth Angst, 1930

Handarbeitslehrerin, Rafz

«Wartet nur, euch zeig ich’s!»

Zuerst fallen die hellen, wachen Augen auf. Mit ihrem sonnengebräunten Gesicht und den rosigen Wangen sieht Ruth Angst aus, als hätte sie bis vor fünf Minuten im Garten gearbeitet. Stimmt nicht, leider. Vor zwei Jahren musste sie den Garten aufgeben, die Knie machten nicht mehr mit.

Die Freude am Gärtnern ist als Überraschung in ihr Leben gekommen. Längst ist sie bestandene Handarbeitslehrerin in Dübendorf, als ihr an einem trüben Novembertag ein holländischer Blumenkatalog in den Briefkasten flattert. An die Fensterscheiben prasselt der Regen, und aus dem Katalog leuchten ihr Tulpen, Osterglocken und Sterneblueme entgegen. Einem Impuls folgend, bestellt sie ein ganzes Paket Blumenzwiebeln. Denkt, das wäre etwas für ihre Schwester. Und weiss plötzlich: «Ich muss einen Garten haben.» Sie erbettelt sich von ihrem Vermieter, dem «Millionen-Keller», einem Immobilienhändler und ehemaligen Bauern, ein paar Quadratmeter Wiese und macht sich sofort an die Arbeit. Im Novemberregen sticht sie die zähen Graswurzeln aus, setzt Kompost auf, bereitet die Beete vor, und noch vor dem Klaustag steckt sie mit Begeisterung die Zwiebeln in die Erde. Abends ist sie hoch befriedigt, todmüde und kann endlich wieder einmal richtig schlafen. «Das ist es, das brauche ich als Ausgleich zum Schulalltag, dreckige Hände hin oder her.» Dabei hat sie als Kind dreckige Hände und Erde unter den Fingernägeln gehasst wie die Pest.

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