Читать книгу "Euch zeig ich's!". 15 Zürcherinnen erzählen онлайн

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Die Grenze vom Rhein um das ganze Rafzerfeld herum bis wieder zum Rhein wird mit vierfachem Stacheldraht gesichert. Gegen Menschen, nicht gegen Panzer. In den ersten zwei Kriegsjahren ist die Angst besonders gross. Die Männer sind weit weg, im Reduit.

Einmal kommt es zu einer Begegnung am Grenzzaun. An einem Sonntagnachmittag in der Weihnachtszeit gehen ihrer paar Mädchen, sie nennen sich die «Sonntagsbande», ins Holz hinauf go striele. «He, Kinder!», werden sie von jenseits des Stacheldrahtzauns angesprochen. Der Mann trägt eine schäbige Uniform, sein Deutsch klingt ganz anders als das vertraute Schwäbisch der benachbarten Dettighofer, fast unverständlich. «Ihr seht gut genährt aus», stellt er fest und erzählt von den polnischen Kriegsgefangenen, die er bewache, vom Hunger und dass er «heim zu Muttern» und «Plätzchen essen» möchte. Und die Mädchen wundern sich, wie viele Mütter er hat und dass man Plätzchen essen kann. Am nächsten Sonntag bringen sie, was sie zu Hause stibitzt haben, Chrööli, Käse, und die kecke Els bringt gar ein Stück Geräuchertes mit, weil sie das selber nicht mag. Sie schieben die Sachen in eine trockene Entwässerungsröhre, die unter dem Grenzzaun hindurch auf die deutsche Seite ragt. Dreimal werden die Sachen abgeholt, das vierte Mal macht sich der Fuchs darüber her.

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