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Jenseits der Grenze ist Krieg

Ruth geht in die dritte Klasse, als der Zweite Weltkrieg ausbricht. Die Generalmobilmachung holt die Männer von den Erntefeldern. Und – ebenso einschneidend für die Bauernbetriebe – auch die Pferde werden eingezogen. Harte Arbeit für alle Daheimgebliebenen, auch für die Kinder. «Man musste sich zu Tode schaffen damals, es war kein brauchbares Hosenbein mehr hier. Man hatte allenthalben zu wenig Hände.»

Im Frühling 1940 zieht sich die Schlinge rund um die Schweiz zu. In Wil erwartet man täglich den Befehl zur Evakuierung. Die Bäuerinnen werden aufgeboten, den Auszug zu proben: Wie lange dauert es, bis sie das Vieh über die Eglisauerbrücke getrieben haben? Keinesfalls will man den Deutschen den Rindsbraten überlassen! Mitten im verhassten Kartoffelstecken ist die Aussicht, fortzugehen, verlockend. Endlich keine dreckigen Hände mehr! Ruth stellt sich die Evakuierung abenteuerlich vor. Sie ist ja noch kaum je über das Rafzerfeld hinausgekommen. Wohin würden sie fliehen? Wo würden sie untergebracht?

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