Читать книгу "Euch zeig ich's!". 15 Zürcherinnen erzählen онлайн

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Ruth Angst, vierzehnjährig, «beim Verzetten auf unserer Wiese».

Auf den Tisch kommt, was man geerntet hat, Gemüse aus dem grossen Garten, Kartoffeln. Ruth beneidet die Kinder, die nach dem Mittagessen mit roten Spaghetti-Schnäuzen in die Schule kommen. Wenn es bei Familie Angst ausnahmsweise auch einmal Spaghetti gibt, stürzen sich die Mädchen mit Heisshunger darauf. Da bekommt der Grossvater feuchte Augen: «Das isch au schöö, weme de Chind cha gnueg z Esse gii.» Er hat in seiner Kindheit, als die Kartoffeln verdarben, Hungerzeiten erlebt.

In der Erdbeerzeit gehen die Kinder am Mittag von der Schule direkt aufs Erdbeerfeld unten in der Ebene, um beim Pflücken zu helfen. Die Körbchen werden gegen Abend von der Migros abgeholt. «Joghurt mit Beeren, mmh», steht darauf. Was ist Joghurt? «Ich habe gefragt, aber niemand hat es mir sagen können.» – «Lauft», ruft die Mutter übers Feld, wenn der Zeiger der Kirchturmuhr auf zehn vor zwei steht und sie zurück zur Schule müssen. «Die Hände waschen konnte man natürlich nicht.»

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