Читать книгу Die Steuersünder. Kriminalroman онлайн
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Dennoch beschloss er, in Basel zu bleiben. Es war die Stadt seiner Kindheit. Er liebte den Blick über den Rhein mit seinen trägen Wellen und auf den Messeturm am Horizont des anderen Ufers. Er liebte seine gelegentlichen Gänge durch die Stadt, den «Goldenen Sternen», seine Stammkneipe an Fluss, das Gewimmel der Menschen, die er nicht kannte, die Vielfalt an Sprachen und Völkern und die farbenprächtigen Gewänder der Afrikaner und Muslime, die jetzt im Frühling im Stadtbild wieder überhandnahmen. Und auf die paar Freunde, die ihm geblieben waren, mochte er keinesfalls verzichten. Ihre Gespräche, wenn sie gelegentlich abends zum Essen ausgingen, bewegten sich an der Oberfläche. Höchstpersönliches wurde kaum angesprochen, und so brauchte er von sich auch nichts preiszugeben.
Davon ausgenommen war natürlich sein Freund Kurt. Er lebte im Mittelland auf einer Anhöhe mit wunderschöner Aussicht auf die Dörfer, in der Ferne die Autobahn und weit hinten am Horizont die Bahn. Sein Haus hatte er perfekt eingerichtet; es hätte jeder Zeitschrift für schöneres Wohnen zur Ehre gereicht. Und seinen Garten pflegte er so liebevoll, dass kein Efeu und kein Unkräutlein sich in den kurzgeschorenen Rasen verirrten. Ihre Freundschaft bewährte sich seit gut dreißig Jahren, als sie gemeinsam im Militärdienst litten. Kurt kannte alle seine Schwächen, Kellenberger die seinen, und Kurt riet ihm dazu, sich trotz seiner unangenehmen Erfahrung mit Helen wieder nach einer Frau umzusehen.