Читать книгу Die Steuersünder. Kriminalroman онлайн

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Auch im Fürstentum Liechtenstein war es nicht mehr so einfach, eine neue Bankbeziehung zu eröffnen wie noch vor ein paar Jahren. Das musste Kellenberger Herbert Matter klarmachen, als dieser ihn drei Tage nach dem zweiten Besuch in seiner Kanzlei aufsuchte. Matter war gut gelaunt und zwinkerte Tanja zu, als sie ihn ins Büro des Anwalts führte.

«Heute komme ich gewissermaßen als Klient zu Ihnen», begann er und lachte dazu sein widerliches Lachen.

«So, so», erwiderte der Anwalt. Mehr fiel ihm nicht ein.

Er war schlecht aufgestanden an diesem Morgen. Im Traum hatte ihn jemand aus Versehen in der Waschküche eines Wohnblocks eingeschlossen; Wasser überschwemmte den Raum, er klopfte und rief, bis er aufwachte, ohne dass man ihn befreit hätte. Beim Rasieren störte ihn sein Gesicht: Die Furchen zwischen den Nasenflügeln und den Mundwinkeln wurden immer tiefer, das Fleisch am Kinn fing an schlaff zu werden, und in seinem Haar trat Grau zunehmend in den Vordergrund. Als er aus der Garage fuhr, regnete es; der Himmel war so verhangen, als hätte ihn die Sonne für immer verlassen. Und jetzt noch Matter.

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