Читать книгу "Wenn Du absolut nach Amerika willst, so gehe in Gottesnamen!". Erinnerungen an den California Trail, John A. Sutter und den Goldrausch 1846-1849 онлайн

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Leemann streute immer wieder auch eigene Passagen mit Gedanken zum berichteten Geschehen ein, oft belehrende, prahlerische oder religiös gefärbte Zusätze, die weder Lienhards Art noch Überzeugung entsprachen. Alle Ergänzungen sind in der Ichform verfasst, wobei Leemanns oft betont moralisierende Ausdrucksweise Lienhard später viel Kritik einbrachte. Lienhard erzählt wohl viel über die Missstände zur Zeit des beginnenden Goldrausches und äussert auch seine Empörung darüber, allerdings nie in den teils kruden, teils scharf verurteilenden Worten Leemanns. Über die Männer in den Minen schreibt Lienhard: «Die Gesichter eines grossen Theiles der Goldgräber hatten damals so gierige Ausdrücke, und viele ihrer Physiognomien schienen so verdächtig und zweideutig, dass man wohl daran that, immer gut auf seiner Hut zu sein.» Bei Leemann lautet die Stelle: «Einen eigenthümlichen Eindruck machten die Physiognomien der meisten Goldgräber auf mich. In der That hätten ja mit Recht viele dieser Menschen an den Galgen gehört.» Wo Lienhard bei seiner Abreise aus Kalifornien – die ihm nicht leichtfiel – bedauernd feststellt: «Wären nur die Gesetze des Landes und dessen Zustände geregelter, ja, ich könnte mir sagen, dann bliebe ich hier», schreibt Leemann: «[…] wenn nicht durch die Entdeckung des Goldes der Abgott Mammon aus dem paradiesischen Californien für Jahrzehnte eine teuflische Lasterhöhle gemacht hätte.» Es ist zugleich der Schlusssatz seines Buches.

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