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Joséphine ist eine mit dem Wind kämpfende Möwe auf dem Weg zur Arbeit. Wenn sie den Blick hebt, sieht sie den Schlot. Sie macht Zigarren bei Rinsoz & Ormond, so heißt die große Manufaktur jetzt. Sie beschleunigt den Schritt, damit sie nicht zu spät kommt. Sie lässt das Hôtel des Trois Couronnes hinter sich, eine gute Zielscheibe für Miló, Schmiedeeisen und Terrassen mit Säulchen, von denen schon die russische Zarin in der Sommerfrische auf den smaragdgrün schillernden Genfersee geblickt hatte. Mit zerzaustem Gefieder erreicht sie die Place du Marché: den weiten Platz, wo sie samstags auf dem Rückweg von der Fabrik ihre Kartoffeln kauft, wo Miló als Kind zwischen Karren, Hütchen und Spazierstöcken loslief, um aus den Körben der Marktfrauen eine Frucht zu stibitzen.

Joséphine kann sich nicht beruhigen. Einmal hatte sie dem verflixten Bengel verboten auszugehen, er hatte sich in einem Winkel der Wohnung versteckt und drei Tage dort ausgeharrt. Sie rief «Milóo …» Und er nichts, stur wie ein Esel, lieber verhungere ich … Eine Machtprobe. Woher hat dieser Dickkopf nur die herausfordernde Art, die ihn, als er noch kurze Hosen trug, die Schaufenster der Lingerie de Paris in der Rue du Centre aufs Korn nehmen ließ? Und jetzt mischt er sich unter Gewerkschafter, Kommunisten und Anarchisten. Dabei wollte er Pastor werden, Lernen gefiel ihm. Doch auch aus dem Internat ist er davongelaufen, ertrug die Disziplin nicht: Sein Gott verleiht ihm Flügel.

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