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Es ist anstrengend, durch den Schnee zu stapfen, doch heute Abend erhellt der Vollmond den Schritt. Der Mond lässt Füchse und Gedanken tanzen. Und plötzlich erscheint auf dem Weg tsamba de bouque, der in den Voll­mond­nächten über die Felder strich, bewaffnet mit einer Sense. Das ­Hinkebein. Wenn er einen Menschen traf, verfolgte er ihn, um ihn mit seiner Waffe zu töten, so erzählte die Großmutter im Stall von Fénis; aber man braucht sich nur hinter einem Baum zu verstecken, dann geht tsamba de bouque davon. Au claire de la lune je l’ai vu, à l’ombrette je l’ai perdu …

Miló flüchtet sich in den Bauch einer Felsspalte, um ge­schützt eine Zigarette zu rauchen. Sorgsam achtet er darauf, das Flämmchen zu verbergen. Wie viele Tage sind seit dem 8. September verbrannt, wie viele Vögel aus dem Nest fortgeflogen, seit die Rebellen entschieden hatten, nein zu sagen? Die ersten wohnten in der Berghütte von tante Pélagie, dann sind sie auf neunhundert Meter hinaufgestiegen, und jetzt noch höher, auf zwölfhundert, wo sich ein weiter Himmel über das Matterhorn und den Monte Rosa spannt: gegenüber das Valtournenche, das Tal mit den Strommasten, die gesprengt werden sollen. Von dort oben überblickt der Wachposten die große Straße am Talboden.

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