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In der Stadt spielen die «Schwachköpfe» dem Regime lustige Streiche: Dem römischen Kaiser, der auf die Gipfel schaut, wird eines Nachts eine Kette aus steinharten Broten um den Hals gehängt, zusammen mit einem Schild, auf dem steht: Augustus, kannst du mit deinem Bronzemagen dieses Brot verdauen? An manchen Häusern tauchen Sprüche auf wie: Brot und Pasta, mit Duce ist jetzt basta. Und in der Fabrik organisieren sie kleine Sabotageakte der Kriegsproduktion: langsam arbeiten, Material verschwenden …
Am 25. Juli, einem Sonntag mit leuchtenden Wolken über den Höhen, kann der piemontesische Schuster in der Via Croix de Ville endlich verkünden:
«Er ist gestürzt! Er ist gestürzt!» Es ist, als setzte ein plötzlicher Rausch die Luft in Brand, ein unruhiges Glücksgefühl: Das obszöne Maul der römischen Wölfin, die von der Säule gegenüber dem faschistischen Parteibüro alles dominiert, muss dem federnden Schritt des Fuchses weichen, der die Freiheit schnuppert. Anmut und Schlauheit statt Grausamkeit.