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Er bekommt einen Arbeiterlohn, arbeitet aber als Angestellter:

«Bist du Parteimitglied?», fragt ihn der Personalchef, als er sich vorstellt.

«Wollt ihr jetzt einen Faschisten oder einen Angestellten? Wenn ihr einen Angestellten wollt, bin ich dabei.»

Der Betrieb arbeitet auf Hochtouren für den Krieg. Stahl für Eisenbahnschienen, Waggons, Kanonen, Flugzeuge, Schiffe, Panzer, leichte Waffen, Geschosse. Der Krieg. Nach der Eisenbahnüberführung sieht Miló, wenn er zur Arbeit geht, über dem Hauptgebäude des Stahlwerks die Schrift mit den weißen, fensterhohen Buchstaben: Duce Duce Du­ce. Und vor einigen Monaten hat man der Belegschaft die ­Regeln des faschistischen Arbeiters ausgehändigt, ­die folgendermaßen beginnen: «Erinnere dich, dass Mussolini immer recht hat.» Und so enden: «Arbeite und schweig.» Dazwischen wird an einer Stelle dazu aufgerufen, die aufrührerischen «Schwachköpfe», die behaupten, etwas von Politik und Strategie zu verstehen, unerbittlich niederzumachen: «Hab absolutes Vertrauen zu Demjenigen, der – in Rom – die Verantwortung für alles trägt. Er genügt für alle.»

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