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Begnadigt und überwacht. Niemand kann ihn allerdings daran hindern, sich zu verlieben. Lässt die Liebe nicht selbst die Esel tanzen? Eines Tages arbeitet er als ­Anstreicher auf dem Gerüst an der Entbindungsstation, als er eine magere Krankenschwester mit lächelnden schwarzen Augen vorbeigehen sieht: Es ist Ida, die Kleine aus den Abruzzen. Sie hat ihre Heimat am Meeresufer, wo sie sich eingesperrt gefühlt hat, für die Berge im Norden verlassen. Ihre Brüder arbeiten bei Cogne, sie schuftet hier. Und nun steht dort dieser kräftige Bursche mit dem Schnauzbart: Die Pinsel in der Hand, hält er inne und sieht sie verzaubert an. Er gleicht dem Schauspieler aus dem Film, den sie im Filmtheater Politeama Vittoria gesehen hat. Sein Po ist wohlgerundet, wie er da auf der Leiter balanciert. Seine Augen dunkel wie die Blüten der Akelei. In ihren Augen funkeln Sternchen. Sie unterhalten sich. Und heiraten am 13. April 1940. Die wichtigen Dinge geschehen immer im April.

Miló findet eine Stelle bei Cogne in der Mechanikerwerkstatt, Abteilung Eisenlegierungen. Die große Fabrik befindet sich im Süden der Stadt, wo ein Wildbach in die Dora fließt.

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