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In Italien strengt Miló sich an. Er lernt Roulette spielen wie die schicken Krawattenträger in Vevey, die er durch die Scheiben sah, wenn er an den Luxushotels vorbeiging. Auch er ist jetzt ein vornehmer Herr. Er fährt einen Balilla und hat stets ein Hündchen dabei, setzt in den Spielcasinos auf Rot und auf Schwarz: Er hat eine Methode entdeckt, die es ihm ermöglicht, zu gewinnen und ein schönes Leben zu führen. Bei Frauen ist er begehrt.
Hier ist er in Venedig. In der Rechten die Zigarette wie ein Geschäftsmann, die Linke in der Tasche des Mantels, den er mit dem Geld vom Roulette gekauft hat: im Hintergrund die Piazza San Marco, Touristen mit Tauben und Fledermaus-Carabinieri. Auf einem anderen Foto ist er in Nizza, mit Clownshose und Clownshut, in einer Gruppe, die von einer Ziehharmonika bei Laune gehalten wird. Im Jahr 1936 löst er das Überlebensproblem in einer Kaserne von Turin, viertes Bersaglieri-Bataillon: Er ist italienischer Staatsbürger und muss seinen Militärdienst ableisten. Der piemontesische Feldwebel begrüßt ihn mit dem Schrei: «Valdustàn patata» …