Читать книгу Rafiki Beach Hotel онлайн

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Der Fortschritt wird seinen Einzug halten.

Die hellbeleuchteten Baggerschiffe, die Tag und Nacht zwischen den Inseln wühlen, die vielen unnötigen Lichter, aber auch die Touristen, die, jedes Jahr mehr, die Inseln besuchen, sind für Hamischi nichts anderes als Zeichen für Lamus Untergang.

Nur mit Abscheu erinnert er sich an die Zeit vor rund zwanzig Jahren, als die ersten Horden langhaariger und schmuddeliger Jugendlicher aus Europa in Lamu ankamen, die, kaum vorstellbar, die Kinder der einstigen Kolonialherren sein wollten. Überall in der Stadt rollten sie ihre Schlafsäcke aus, lagen nackt am Strand, wälzten sich im Sand, schliefen miteinander und berührten sich vor seinen Augen, dass er, der damals wie heute, mit seinen Eseln Bausand aus der Bucht in die Stadt transportierte, sich für die Weissen schämte. Die Schamlosigkeit der Fremden verdirbt Lamus Jugend, vor allem die Männer, die die weissen Frauen umschwirren wie die Fliegen den Scheissdreck. Auch sein einziger Sohn hat nichts anderes im Kopf als eine der oft älteren Damen zu erobern, von der er sich Reichtümer dafür versprechen lässt, dass er mit ihr ins Bett geht. Widerlich, ein Mann, der sich an eine Frau verkauft. Welches anständige Mädchen wird seinen Sohn noch heiraten wollen? Er wird ohne Enkel bleiben. Ein Gedanke, der Hamischi das Herz schwer macht. Die Vorstellung, nicht als Grossvater zu sterben, erschreckt ihn fast noch mehr als die Vision einer von Autolärm und Gestank erfüllten Insel.

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