Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

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Mitten in der Nacht schlich er sich zu ihrem Bett, um zu sehen, wie sie schlief. Ein Streifen milden Mondlichts fiel quer über die Bettdecke. Ihre Schultern und ein kleiner Ausschnitt ihrer Brust waren zu sehen. Tanner setzte sich behutsam auf die Bettkante. Ihr Gesicht, ohne die geöffneten großen Augen und ohne ihre lebendige Mimik, sah im Dunkel seltsam slawisch aus. Ihre Wangenknochen wirkten höher und ausgeprägter als im Tageslicht. Irgendwie katzenartig. Wie ein Wesen von einem fernen Stern. Als sie sich ihm plötzlich zudrehte, erschrak er, denn er dachte, er hätte sie geweckt. Aber sie schlief fest. Durch die Drehung gab die Bettdecke ihr linkes Bein frei, bis hinauf zu ihrem Po. Was würde passieren, wenn er sie jetzt berührte? Es kostete ihn einige Anstrengung, sie nicht anzufassen. Seine Hand fuhr bloß mit gutem Abstand über Po und Bein, um quasi in der Luft ihre schönen Linien nachzuvollziehen. Er tat dies mehrmals. Den Abstand jeweils verkleinernd, bis er die Wärme ihrer Haut zu spüren glaubte. Dabei ließ er es klugerweise bewenden und kehrte zurück zu seinem Sofa. Dort lag er dann bis am Morgen mehr oder weniger schlaflos und belauschte die Konferenz einer immensen Vogelvollversammlung.

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