Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

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So redete er heute Morgen drauflos und Martha nickte verständnisvoll.

An dieser Stelle seines Berichtes strich ihm Martha flüchtig übers Haar und schenkte ihm ein zärtliches Lächeln, trotz ihrer morgendlichen Reserviertheit. Ansonsten hörte sie mehr oder weniger stumm zu. Er vermied es, mit irgendwelchen Fragen in sie zu dringen. Obwohl da schon einige Fragen waren, die er gerne hätte stellen wollen. Auf dem Weg in die Hauptstadt sprachen sie nur noch über belanglose Dinge.

Er setzte sie in der Nähe des Kunstmuseums ab und sie verabredeten einen Zeit- und Treffpunkt für die Rückfahrt am Nachmittag. Zurück in ihren Alltag, wie sie es nannte.

Tanner fuhr dann in die kleine Klinik, die etwas außerhalb der Stadt liegt, um Elsie vorzulesen. Sie lag da wie immer, mit leicht geöffnetem Mund, und man hatte wirklich den Eindruck, als schliefe sie. Er küsste sie lange auf den Mund, nahm ihre Hand in die seine – und begann zu lesen. Ab und zu schaute er auf, um zu sehen, ob sie vielleicht auf eine besonders schöne Stelle der Erzählung reagierte. Heute war er nicht ganz so konzentriert wie sonst. Immer wieder geriet ihm das schlafende Katzengesicht von Martha dazwischen und zugegeben: auch die sanfte Linie ihres Pos und ihres Beines. Der heutige Abschnitt war kurz. Er blieb noch eine Weile sitzen, dann verabschiedete er sich, sprach kurz mit dem jungen Arzt, der Dienst hatte. Der konnte ihm natürlich nichts Neues sagen, aber Tanner hatte es sich zur Gewohnheit gemacht, jeden Tag mit dem Dienst habenden Arzt zu sprechen. Auch dies gehörte zum Ritual. Etwas leichter ums Herz, verließ er die Klinik.

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