Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

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Langsam, langsam. Zuerst müssen wir über das Geschäftliche reden. Was willst du?

Bevor Michiko zu Ende gesprochen hat, ertönt in der Wohnung ein fürchterlicher Schrei, der sie in ihrer Bewegung zusammenfahren lässt. Ihre Hand umklammert krampfhaft die seine. Ihre Umklammerung zwingt seine Hand so kräftig um ihre Brust, dass er Angst hat, ihr wehzutun. Aber Michiko rührt sich nicht. Er auch nicht. Das war ein Schrei der höchsten Not und Angst. Oder des Entsetzens. Dieser Schrei hat nichts mit Schlaraffenland zu tun, das ist klar. Er stellt Michiko auf die Füße. Sie lässt es geschehen. Seine Hand will sie aber nicht loslassen. So tritt Tanner mit Michiko an der Hand in den Flur. Vor der Tür gegenüber Michikos Raum steht eine üppige Rothaarige, vollkommen nackt, mit unglaublich weißer Haut, den Mund weit geöffnet, die Augen aufgerissen. Nach der Beschreibung des Taxifahrers kann es sich nur um Odette handeln. Offensichtlich war sie es, die geschrien hat. Nun steht sie starr, als ob ihre weiteren Schreie im Hals stecken geblieben wären. Sie ringt nach Luft, das Gesicht schon gerötet, die Augen treten aus den Höhlen. Gleich wird sie blau anlaufen. Tanner sieht das nicht zum ersten Mal. Entschlossen macht er sich von Michikos Hand los, stellt sich vor die junge Frau und spricht sie sehr energisch mit ihrem Namen an, in der Hoffnung, dass ein direktes Ansprechen das offensichtlich unter Schock stehende Mädchen aus ihrem Atemkrampf befreit. Doch ringt sie weiter nach Luft und ihr schönes Gesicht beginnt sich tatsächlich blau zu verfärben.

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