Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

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Danke, und willkommen im Schlaraffenland. Ich muss Sie enttäuschen, ich heiße nicht Harumi. Mein Name ist Michiko. Ich bin aus Kyoto und lebe schon eine ganze Weile in Frankfurt. Hier bin ich nur zu Gast. Für ein paar Tage. Wollen Sie etwas trinken?

Er bestellt einen grünen Tee und lässt sich von Michiko in die Wohnung führen. Das Zimmer, in das sie ihn bringt, ist angenehm karg eingerichtet. In der Mitte ein großes Bett aus Messing. Ein kleiner Schrank, ein kleiner Sessel mit einem Clubtisch, darauf eine Schale mit Bonbons. Neben dem Bett steht eine Bodenvase aus Kristallglas mit einem großen Strauß frischer Iris. Alles ist sehr sauber und nett, wie man das hier in diesem Land eben erwartet. Noch dazu im Schlaraffenland. Nur dass hier nichts kostenlos ist. Einzig die Lampe, die ein weiches Rotlicht ausstrahlt, ist ein Zugeständnis an das Milieu. Michiko bedeutet ihm wortlos, sich zu setzen. Dann verschwindet sie aus dem Zimmer, wahrscheinlich um den Tee zu holen.

Ob er sich jetzt schon ausziehen soll? Er beschließt zu warten, bis Michiko wiederkommt. Tatsächlich ist es in der Wohnung angenehm kühl, ganz so wie es der türkische Taxifahrer prophezeit hat. Gerade als er sich zu fragen beginnt, was er hier eigentlich tut, öffnet sich die Tür. Michiko serviert ihm anmutig den Tee, lässt souverän ihren Kimono fallen und sagt, dass sie sich jetzt duschen werde. Ob er auch wolle?

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