Читать книгу Reportagen 1+2 онлайн

183 страница из 255

Ernst Bloch: Wie ist es eigentlich mit Ihnen, Ihre Meinungsäusserungen sind doch ziemlich eindeutig, haben Sie da in der Schweiz Verfolgungen zu gewärtigen?

NM: Das noch nicht. Es gibt Zeiten, wo man wenig Arbeit hat. Eine allgemeine Erscheinung.

Karola Bloch: Als wir nach Amerika gingen, war unser Sohn ein halbes Jahr alt. Dort war es anders, mein Mann konnte dort gar nichts verdienen, weil er doch nicht Englisch kann. Wie heisst diese Zeitschrift, «New Republic», da kamen wir gerade aus der Tschechoslowakei, er hatte viel Erfahrung mit politischer Publizistik und konnte doch nicht einen einzigen Aufsatz unterbringen in der «New Republic». Die ersten Jahre haben wir deshalb sehr knapp gelebt. Ich konnte aber arbeiten als Architektin. Gehungert haben wir nie und auch nicht gefroren. Es war ein bescheidenes Leben, das uns aber vollkommen genügte. Ich hab' gekocht, und mein Mann hat geheizt. Es war ja sehr billig in Amerika, für fünf Dollar konnten wir diesen herrlichen Anthrazit für die Zentralheizung kaufen, den du dann im Keller gelagert hast. Für fünf Dollar war der ganze Keller voll.

Правообладателям