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Ob Ludi & Geiss da nicht ein bisschen voreilig, beinahe fahrlässig gehandelt haben? Aber in Bern ist ja nichts mehr wie früher, da wird sogar ein linker Hetzbruder wie Linder, der Politologe, welcher eigentlich auch schon lange hätte sein Schweizerbillet abgeben müssen, zum Professor ernannt.

Als Briefkopf figuriert auf dem Schreiben von Martin J. ein bläulicher Pierrot lunaire, also ein Clown, der auf dem Halbmond sitzt, um dort vermutlich das INTERSTELLAR GAS EXMPERIMENT zu beobachten.

Aus Bern kommt gleich darauf noch andere Post, direkt aus dem Ancien régime. Das ist hektographiert und also nicht persönlich gemeint, aber es ist trotzdem gut gemeint. Da steht ja auch ein Mensch dahinter, nämlich J.L. Steinacher von der «Schweizerischen Fernseh- und Radio-Vereinigung» (sog. Hofer-Club). Im Bulletin Nr. 23/86 steht u.a. geschrieben:

Faschistoides bei Radio DRS. – Niederreissen und Verächtlichmachen des Parlamentarismus und seiner Formen – das war eine konstante, wesentliche Komponente faschistischer und national-sozialistischer Massenagitation. Mit dem Parlamentarismus habe die Demokratie eine «Spottgeburt aus Dreck und Feuer» geschaffen, schrieb Hitler schon 1924 in «Mein Kampf». (…) Den Parlamenten und ihren Handlungen gilt aber der grenzenlose Hass aller Demagogen, weil sie die direkte Umsetzung hoch geschürter Emotionen hindern. Daran (…) musste man am 10. Dezember ausgerechnet vom Jugendprogramm DRS3 erinnert werden. Es war der Tag der Bundesratswahl, und DRS3 hatte den linken Schriftsteller Niklaus Meienberg beauftragt, im Parlamentsgebäude Eindrücke zu sammeln und sie nachmittags im «Graffiti» wiederzugeben. Das Hämischste und Gehässigste war zu erwarten, und so kam es dann auch. «Eine graue und eine grauenhafte Maus» seien gewählt worden, zitierte Meienberg einen angeblichen Gesprächspartner, und das muss jedenfalls auch seine Meinung gewesen sein. (…) Es geht in Richtung des linken Faschismus.

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