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Faschistoid, Faschismus – die Linken verwenden die Etiketten heute nicht mehr so pauschal, wenn sie die Rechten beschimpfen wollen. Mit solchen Zaunpfählen schlagen heute die Rechten um sich, wenn ihnen etwas nicht passt. Sehr intelligent: linker Faschismus (= trockenes Wasser). Herr Steinacher würde zwar auch gerne schreiben, man solle uns den Kopf umdrehen, aber er ringt mit dem Ausdruck und sagt's verschlüsselt.
Vielleicht ist Frau P. in Lenzburg eine Abonnentin des Bulletins des Hofer-Clubs? Muss aber nicht sein.
Ab ins Ausland, wie gewünscht. Nach Weihnachten ein Anruf von Rose-Marie und Pat-Trick, den beiden Schlemmern, die nach Venedig gereist sind: «Hier ist die Stadt ganz von Wasseradern durchzogen und von guten Restaurants, wollt Ihr nicht auch ko…» Dann bricht die Verbindung ab, und wir kommen. Aber können wir Thomas Wagner so allein und ohne Aufsicht in Zürich zurücklassen? Der macht in der Zwischenzeit sicher wieder einen Patzer. Bei der Verleihung des Grossen Literaturpreises an Federspiel hat er zum Beispiel gesagt, in Federspiels Schaffen sei «kaum Zürcherisches zu finden, Zürich sei vielleicht zu klein oder zu schwach ausgebildet, um als Sujet Federspiel zu genügen», und er kennt also offensichtlich Jürgs ausgedehnte, starke Reportage, in welcher die Biographien von Fritz Zorn, dem Sprayer und dem Telefonzentralen-Sprengfachmann Hürlimann miteinander verschränkt sind, nicht; und trotzdem hat er die Frechheit, Federspiel zu gratulieren. Er kennt übrigens auch die typhoide Mary nicht und hat überhaupt, wie sich im Gespräch mit ihm herausstellt, noch nie etwas von Federspiel gelesen. Macht aber nichts, er gratuliert trotzdem. Er muss ja pro Woche mindestens sechsmal gratulieren: dem Gärtnermeister-Verband, den kantonalen Fischzüchtern, dem Dachverband einheimischer Organisten, der Libellen-Gewerkschaft und den Hündelern (kynologischer Verein). Warum also nicht auch Federspiel? Die Zeremonie der Preisverleihung war denn auch entsprechend festlich und ungemein läbtig. Zuerst spricht der Sargschreiner (Wagner), dann der Friedhofsgärtner (Egon Wilhelmini), dann der Krematoriumsbeamte (Anton Krätzli).