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Auch der Zorn über das Unrecht macht die Stimme heiser.

Ich aber, als alter ego, besorge gern sein Geschäft von ehedem, ziehe als Reisender in Sachen Umsturz über die Dörfer, etwa nach Zollikon, besuche etwa eine Veranstaltung, an der die entsetzliche Kopp ihr Comeback feiern möchte, und stelle ihr öffentlich ein paar Fragen, und geniesse das auch noch. Um einen wirklichen Umsturz handelt es sich aber beileibe nicht, eher um einen Rücksturz in demokratische Verhältnisse, ich beharre nur auf der Rede-, Presse- und Versammlungsfreiheit, welche uns schon in der Verfassung von 1848 garantiert worden ist bzw. welche wir uns damals selbst garantiert haben; und bin immer ganz erstaunt, wenn ich höre, was dieser Meienberg für ein mutiger Porscht oder frecher Siech sei. Die Wahrheit zu sagen, wenn nötig auch ein bisschen laut, fällt mir weniger schwer, als aufs Maul zu hocken und mein Gemüt zu strangulieren. Das ist kein Verdienst, nur ein Temperament, höchstwahrscheinlich geerbt von der magna mater Sangallensis, und macht sich auf die Dauer sogar bezahlt, sei es auch nur, dass man keinen Magenkrebs bekomme vom vielen heruntergeschluckten Ärger. Dass ich, Meienbergs stuntman, bei der Ausübung meiner verfassungsmässig verbrieften Rechte, und obwohl ich nie etwas mit dem kriminellen Nonsens der raf oder mit ähnlich doofen Brüderschaften am Hut hatte, von der Polizei eines demokratischen Staates seit 1963 bis und mit 1989 konstanter und fideliter, ich hab's doch tatsächlich auf 15 Fichen gebracht, bespitzelt worden bin, erregt dann wieder den Zorn, der in mein Weltbild passt, und ich muss mich nicht künstlich aufregen, wenn ich etwa meinen Ficheneintrag vom 30. 5. 75 lese:

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