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Das Büchlein wird man aufstöbern und genauestens lesen müssen. Vielleicht sind die Gedichte, unter einem scheinheiligen Titelblatt, das die wahre Absicht kaschiert, erotischer oder sadomasochistischer oder gar politisch-aufklärerischer Natur, sodass sich die Pupillen des naiven Lesers bei der Lektüre jählings erweitern müssten.

Wer macht eine Diss über Meienberg (Bonifaz)? Da liegt ein Thema, ein interstellarisches, begraben, und nach der «Analyse der Folien des Interstellar Gas Experiment» klemmt sich mein Freund Martin J. von Dürrenroth/BE vielleicht hinter das Geistliche Blumengärtchen und wird eine zweite Inauguraldissertation präsentieren, von der philosophisch-geisteswissenschaftlichen Fakultät der Univ. Zürich auf Antrag von Prof. Dr. Urs Herzog ermuntert.

Zakes Mofokeng bekommt auch Briefe, und einer davon wurde an mich weitergeleitet. Mofokeng, der politische Asylant, stammt aus Soweto und lebt gegenwärtig in der wüstenartigen Gegend hinter der Verbrennungsanlage Zürich, Nähe Leutschenbach. Fast schon eine township. Er ist Schriftsteller, vor allem Theaterautor, und Musiker, hat in der Basler Theaterwerkstatt mitgewirkt (Südafrika-Veranstaltungen), und kürzlich hat Radio DRS ein Hörspiel von ihm ausgestrahlt. Jetzt sucht er einen Job als Küchenbursche. Die letzte Telefonrechnung hat er nicht mehr zahlen können, also wurde sein Anschluss gesperrt. Das ist ungünstig, weil's dort draussen keine Telefonkabinen gibt. Die Februarmiete kann er gegenwärtig nicht aufbringen. In südafrikanisch-literarischen Kreisen ist er recht bekannt, hat dort, wie man so sagt, einen Namen. Nachdem er gefoltert worden ist und mit einer langjährigen Gefängnisstrafe rechnen musste, floh er (zuerst nach Deutschland), Frau und Kinder blieben in Südafrika zurück. Nach der Ausstrahlung seines Hörspiels durch Radio DRS bekam er einen Brief:

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