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Adelaide liegt auf dem Bett, in ihre Reise ergeben, und in ihren Augen flackert die Überraschung über das Fresko, das es wieder und wieder zu entdecken gilt, klar, unversehrt, denn birgt die Adelaide, die zu Hause an der Oberfläche geblieben ist, in all ihrem Weiß nicht auch die gewesenen Farben, Juwelen, Freuden und Trauer, unterwegs wiedergefunden wie Steinchen in den Sandalen, wie geschenkte Rosen, bereits weitergegeben von Zeugung zu Zeugung, von Adelaide zu Adelaide, angefangen bei Kaiserin Adelheid von Sachsen an der Seite von Otto, Heilige und Gattin, weiter und immer weiter bis auf den heutigen Tag, bis zu Giulia heute Nacht?

Achtzehn Jahre; oder auf der Reise Adelaides – Ottone steht am Ufer und wacht über sie mit halb geschlossenen Augen – achtzehn schon vollendete in Mengen von anderen achtzehn, vermischt und wieder aufgetaucht in ständigem Wechsel von Zahlen, Zeiten, Epochen und Pudermoden, die nach und nach in die Strömung eingeflossen sind: um sich zu spalten, sich zu spiegeln, zu splittern, sich zu kitten, in Schrei, Rülpser, Röcheln zu zerbersten und sich nach dem Röcheln wieder zu formen zu neuem Wimmern.

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