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«Seid ihr da?», fragte Giulia auf dem Treppenabsatz.

Die Frage hätte unbeantwortet bleiben können.

«Natürlich sind wir da», ertönte Ottones Stimme aus der Dunkelheit; tief wie die eines Schlafenden, aber zur Antwort bereit wie die eines Wachpostens.

«Das hätte noch gefehlt, dass wir nicht da sind», sagte er tadelnd, indem er die rasch angeknipste Taschenlampe auf die Schuhe der Enkelin richtete, Marke Puma Cielo, «Gott sei Dank sind wir da und wohlauf, jedenfalls du und ich.»

«Beim Pferd bist du gewesen?», erkundigte er sich dann, sich an Julias Leidenschaft erinnernd, und erwies sich als Komplize des Pferdes, das im Stehen schläft.

Er dämpfte die Stimme, um Adelaides Ruhe nicht zu stören, undeutlich erkannte man das reglose Weiß nebenan. Ottone schlief also ruhelos im Stehen, wachte über Adelaides Schlaf und zugleich über seinen eigenen.

«Hast du wirklich nicht geschlafen?», versicherte sich Giulia, selbst aus der übergreifenden Trägheit herausschlüpfend.

Doch schon hatte Ottone, um Adelaide nicht zu erschrecken, zwei oder drei Kerzen auf dem Tisch im Wohnzimmer angezündet, und von der Antike wohlberaten in Bezug auf Giulias späten Besuch, hieß er die Enkelin kein bisschen verwundert am Tisch Platz nehmen, um ihr über die Papiere, die Wörterbücher, die Scheren und die neben der Krawatte gestapelten Päckchen hinweg die schon angebrochene Keksschachtel hinzuhalten.

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