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Wer wie die Enkelin Giulia um diese Zeit die Lichter der Stadt ins Haus der Großeltern hätte bringen wollen und in die bewohnte Etage hinaufgestiegen wäre, in der Hand ein paar Trauben zum Sofortessen, hätte zuerst einige Schritte zurück machen müssen: dort in der Wohnung rückwärts gehen, auf dem Treppenabsatz stehenbleiben, um auf die Fußmatte neben den leeren Sandalen der Schwestern zu treten; und vor den offen gelassenen Türen gehorsam den Diebstahl der Nacht überwachen, in die Nacht eintauchen: um sich vorher wiederzufinden, die Stadt auszulöschen, sich wiederzufinden vor dem Licht, vor dem Lauf, dem Hunger, der Stimme.

Giulia hatte einige Schritte rückwärts getan, war über die leeren Sandalen gestolpert, stand nun auf dem Treppenabsatz und spürte als Erstes, wie die Locken auf ihrem Kopf erschlafften, spürte, wie sie sich an die Stille gewöhnten; sie merkte, wie die in ihren Händen noch lebendigen Trauben in der Tüte schwiegen, wie ihr Atem anhielt, flacher wurde, trocknete, bis er diesseits der vergessenen Stadt, diesseits der beleuchteten Geschäfte und blendenden Scheinwerfer den vertrauten Hauch der Wohnung wahrnahm: stagnierend, ausgestopft, aufgepfropft, in dem sich die Großeltern, solange es sie gab, seit jeher in aller Vertrautheit wiedererkennen mussten.

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