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Er fand sie nah wie nie, an die Oberfläche gekommen, um in ihrem gemeinsamen Zuhause am Leben zu bleiben: aufgetaucht aus den unendlich vielen Adelaiden, die es schon im Haus und außer Haus gegeben hatte: glatt, perlfarben, fügsam. Über eine Adelaide geschoben, die schon unter Wasser gewesen war, waghalsig, genäschig, braungebrannt; die schon parfümiert gewesen war, mit Juwelen behängt, gepudert, unbequem; und in Uniform, auf dem Fahrrad, in der Hocke, um Kindern ein paar Münzen zu schenken, auf dem Katheder; mit der Schere in der Hand, mit einem Laken, mit einem Laken und sonst nichts.

Er deckte sie wieder zu, weil sie sich aufgedeckt hatte, lächelte sie an, sagte ja und nickte.

Wie er da stand, erinnerte der Mann Ottone auf gewisse Weise an den senkrechten Stamm des Kreuzes; die liegende Adelaide konnte den Querbalken darstellen. So gehörten sie einander über Monate und Jahreszeiten, vervielfachten sich in den Kreuzen der Häuser von Verwandten, Kindeskindern, in den Kreuzen an öffentlichen und privaten Orten, auf dem Friedhof etwa oder in dem Medaillon am Hals der Damen, die im Schichtdienst ins Haus gerufen wurden, einschließlich mir: Schwestern nannten sie sich, doch Nonnen waren sie nicht; waren wir nicht.

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