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Oria ist ein Krokodil mit Großmutterhaube.
Die Alte öffnet die Augen und fragt: Bub, was machst du?, und er erzählt, und sie zeigt sich vom Nachkommen beeindruckt.
Oria war keine Urgroßmutter, die von Rotkäppchen erzählte. Orias Wolf war die säugende Wölfin, die Wölfin von Rom.
Oria war ganz in Schwarz gekleidet, wenn sie auf war, und sie trug ein weißes Hemd und eine weiße Haube, wenn sie im Bett lag. Es gab die weiße Oria und die schwarze Oria.
Er spürt, wie sich sein Körper regt und dehnt, erwacht.
Warum interessiert er sich für seine Vorfahren? Ist es gut zu wissen, woher man kommt? Ist es trostlos zu wissen, wohin man kommen wird? Die schiere Verzweiflung wäre es für seinen Vater gewesen. Der war auf der Jagd schwer verletzt worden und hatte dabei seine Männlichkeit verloren, hatte das nie verwinden können und schließlich Gott und alle seine Heiligen in die Hölle verflucht, Schluss gemacht und eine Frau und fünf kleine Kinder hinterlassen.
Die Mutter war hart geworden. Sie hatte das lange Gesicht leidender Frauen bekommen, hatte dem Vater nie verzeihen können. Was sollte sie allein mit fünf Kindern anfangen? Funktioniert ein Mann so simpel?