Читать книгу Am Äquator. Die Ausweitung der Gürtellinie in unerforschte Gebiete онлайн

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Darauf sieht man ein Mädchen stehen, und das ist von einer Ehefrau weiter entfernt als eine trächtige Kuh von einer Haselmaus. Der Maler, und notabene auch er, der Restaurator, will in ihr eine Unschuld erblicken, oder eine Wilde, was vom ontologischen Standpunkt her auf dasselbe hinausläuft.

Sie mag – für die Buchführung – eine Allegorie auf das Unrecht sein, die Blossstellung der Wahrheit mit dem Rücken zum anrückenden Femegericht. Wer aber mit ihr sechs Monate verbracht hat, in intimer Nähe gelebt, muss diese Auffassung verwerfen.

Sie ist zu weit hergeholt, zu abstrakt. Es geht hier direkt um das Leben des Mädchens, und nicht um einen jüdischen Oberst, der fälschlicherweise verurteilt und auf eine Insel verbannt worden ist. Es geht darum, dass die Wahrheit dieses Gemäldes letztlich in seinen Leerstellen besteht.

Es ist Zeit, sich von ihr zu verabschieden. Auf diesen Beschluss hin hat er sämtliche Pinsel gereinigt, die gebrauchten und die unbenutzten, und sämtliche Utensilien im Schrank versorgt und diesen Schrank abgeschlossen, der mehr enthält, als andere wissen. Er stand noch ein paar Minuten davor, dann ist er endlich gegangen, und halt, doch noch einmal zurückgekommen, für den prüfenden Kontrollblick, das Auge als Überflieger einer Bildtrunkenheit, die ihn befallen hat wie ein Siechtum.

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