Читать книгу Im Fallen lernt die Feder fliegen. Roman онлайн

33 страница из 57

Die Freundschaft mit Beyan ist der Schatz, den mir mein Vater in der Schweiz vererbt hat.

Eine SMS von Daniel weckte mich früh auf. Er schrieb begeistert, dass ihm das Leben auf dem Hof gefiel. «Es ist nichts los hier, das macht das Leben interessant, ich freue mich sehr. Kuss, Daniel.»

Ich freute mich auf das Treffen mit Beyan und Katrin, sie hatten mich eingeladen, den Samstag bei ihnen zu verbringen.

Auf dem Weg zum Bahnhof trank ich meinen Kaffee bei einer Frau aus dem Sudan. Sie führte ein kleines Café und war immer nett, trug bunte, afrikanische Oberteile und hatte ihre Haare zu Cornrows, der afrikanischen Flechtfrisur, geflochten. Wir sprachen hochara­bisch. «Hocharabisch sprechen ist komisch, es lässt Frauen männlich tönen», meinte Mutter. Diese Frau jedenfalls nicht.

Im Zug begann ich, die Menschen zu beobachten, die auf dem Bahnsteig vorbeischlenderten, vor allem die Gesichter. Eigentlich mochte ich das Beobachten anderer Leute nicht, aber diese Gewohnheit verfolgt mich seit ein paar Jahren, als wäre ich auf der Suche nach einem verschwundenen Gesicht. Versuche ich, meines in den Gesichtern anderer wiederzuerkennen? Wie fremd bin ich aus ihrer Sicht?

Правообладателям