Читать книгу Tot sein kann ich morgen noch. Meine Reise vom Kopf zurück ins Herz онлайн
30 страница из 81
Nach der Krankheit hat sich doch einiges bei mir geändert. Die Grundfesten in meinem Leben blieben bestehen, aber ich bin eine andere geworden. Mein Verstand musste Teile seiner Macht abgeben. Im Job sagte man mir oft: »Sie sind zu emotional. Sie müssen eiskalt sein und Ihre Ziele durchboxen, im Haifischbecken der Führungskräfte.« Was für ein Blödsinn. Das gilt für mich nicht mehr. Ich kann beruflich Grenzen setzen. Ich arbeite nicht mehr bis spät in die Nacht und auch nicht mehr am Wochenende. Ich kann wieder ausruhen. Morgen ist auch noch ein Tag.
Wer ist diese andere Frau tatsächlich? Das ist ein Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist. Ich kann jetzt schon sagen, dass ich viel gelassener geworden bin. Privat und beruflich. Stau? Termindruck? Fiese Bemerkungen? Über viele Dinge kann ich mich tatsächlich nicht mehr aufregen. Ich habe deutlich erfahren, dass ich nicht unsterblich bin. Das ändert die Perspektive. Vorher wusste das mein Verstand, jetzt habe ich es gefühlt, erfühlt. Soll ich mich da noch aufregen, dass sich in der Schlange beim Bäcker jemand vordrängelt?