Читать книгу Tot sein kann ich morgen noch. Meine Reise vom Kopf zurück ins Herz онлайн

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Meine Kollegen hatten mir einen Adventskalender der besonderen Art geschenkt. Jeden Tag im Advent fand ich ein Päckchen oder eine Karte von 24 unterschiedlichen Kollegen in der Post, was mich zu Tränen rührte. Das hat mir in der Zeit der Operationen sehr viel Kraft gegeben. Mein Sohn kochte mir Tee, wenn es mir sehr schlecht ging. Er nannte mich »mein kleiner buddhistischer Mönch«. Mit Glatze und schwarzer Lesebrille kam das meinem Erscheinungsbild sehr nahe. Mein Mann wich nicht von meiner Seite und hat mich durch die dunkelsten Stunden begleitet, auch wenn er nur zusehen, meine Hand halten und mit mir leiden konnte. Er zog mir die Schuhe aus, wenn ich zu schwach dafür war. Meine Schwägerin war an meiner Seite und gab mir Anleitung, wie ich gut durch die Chemo komme, wie ich meine Selbstheilungskräfte aktiviere und positiv bleibe.

Freundinnen sind gekommen und sind mit mir gelaufen. An den besonders schlimmen Chemotagen war ich dafür besonders dankbar. Ich hätte mich alleine nicht getraut aus dem Haus zu gehen, aus Angst, vor Schwäche umzufallen. Eine Krebsfreundin ist tatsächlich während eines Spaziergangs zu Chemozeiten bewusstlos umgefallen. Ihr Hund hat sie solange im Gesicht geleckt, bis sie wieder aufgewacht ist.

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