Читать книгу Der Schwede онлайн

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Er überlegte kurz, das Gespräch auf sein Handy umzuleiten, beschloss dann aber, noch eine Weile im Büro zu bleiben und die Angelegenheit dort abzuarbeiten. Er verschloss die Tür. Der Anrufer war jemand, mit dem er seit bestimmt fünf Jahren nicht mehr gesprochen hatte. Oder sogar noch länger? Er hieß Ido Zakai – jedenfalls stand das so auf seiner Visitenkarte – und arbeitete in Jerusalem für den Mossad, den israelischen Geheimdienst. Genau wie Hans war Zakai ein ranghoher Mitarbeiter und trug Verantwortung in Überwachungsangelegenheiten. Mehr wusste Hans über dessen Tätigkeit für den Mossad allerdings nicht. In diesen Kreisen sprach man nur so viel über die Arbeit, wie es die Umstände erforderten. Sie hatten noch nie gemeinsam eine Mission geplant oder auch nur durchgeführt. Hans hatte Ido Zakai kennengelernt, als sie beide in einer unbedeutenden mitteleuropäischen Hauptstadt einer internationalen Konferenz zum Thema Sicherheitsfragen beigewohnt hatten. Durch Zufall hatten sie nebeneinandergesessen und so ein paar unterhaltsame Tage miteinander verbracht. Sie hatten die Vorträge verfolgt, sich Notizen gemacht und an ein paar Gruppenarbeitsrunden teilgenommen. Abends hatten sie ein paar Glas Wein getrunken und über alles Mögliche diskutiert, von Weltpolitik bis zur Fußball-WM. Hans hatte wohlwollend festgestellt, dass Zakai die übliche israelische Steifheit gegenüber dem schwedischen Staat und dessen Einwohnern vollkommen fehlte. Nach der Konferenz hatten sie noch ein paar Monate lang E-Mails ausgetauscht, bis der Kontakt nach und nach abgeebbt war. Aber jedes Mal, wenn Hans irgendetwas über Israel oder den Mossad las, kam ihm Ido Zakai wieder in den Sinn.

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