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„Elende Bande, Gesindel, Dummköpfe!“, fluchte Escobedo.

Vom Steuerruder herüber brüllte Juan de La Cosa, der den ganzen Vorfall beobachtet hatte, zu den Matrosen: „Hey, ihr Faulpelze. Was gibt’s noch zu gaffen? Macht voran, geht wieder an eure Plätze.“

Um Rodrigo kümmerte sich nur der Schiffsarzt. Er beugte sich kurz hinunter. Aber als er sah, dass Rodrigo behende wieder auf die Beine kam und ungerührt grinste, verlor er seine Besorgnis: „Du hast ein dickes Fell, mein Junge. Alle Achtung!“

Rodrigo mochte die sanfte Art von Juan Sanchez. Das war einer der wenigen Männer an Bord, der ihm Vertrauen einflößte.

„Er kann nicht richtig draufschlagen. Zu viel Wut“, kommentierte der Junge lakonisch und ließ den Schiffsarzt kopfschüttelnd zurück.

Am nächsten Morgen, am Sonntag, 12. August, kam Gomera in Sicht. An Bord begrüßte die Besatzung den Tag mit einem improvisierten Gebet. Da es keinen Priester in der Mannschaft gab, hielten sie keine Messe ab. Martin de Urtubia, der jüngste Schiffsjunge, sprach vor: „Gesegnet sei der Seele Grund, bewahrt vom Herrn zu jeder Stund, gesegnet sei der neue Tag und Gott, der dieses Werk vermag.“ Nach dem Vaterunser und dem Ave Maria ertönte noch einmal die Stimme des Schiffsjungen: „Gott gebe uns gute Tage, gute Reise, gute Fahrt dem Schiff, dem Herrn Kapitän und den Fahrtgenossen. Oh lasst uns eine gute Reise machen, ihr Herren vom Achterschiff und auch ihr Herren vom Vorschiff.“

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