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Der Rudergänger stand unten drin im Poopdeck und sah aus dieser Position von Segel, See und Himmel nichts. Er steuerte den Kurs nach seinem Steuer-Kompass und nach dem Gefühl, das ihm das Schiff gab. Außerdem stand über ihm auf dem Achterkastell der wachhabende Offizier, der die nötigen Befehle und Kursänderungen hinunterrief.

Nicht jeder durfte an die Ruderpinne, jedenfalls nicht, solange der Admiral in der Nähe stand. Aber in den langen Nachtwachen, besonders in der Grabeswache von Mitternacht bis vier Uhr morgens, stellte der Rudergänger schon mal einen der Schiffsjungen hin, um sich selbst ein Nickerchen zu gönnen. Es konnte bei gleichbleibendem Kurs und Wind nicht viel passieren. So meinte man.

Jedermann an Bord kam an beiden Kompassen an Deck täglich mehrfach vorbei und warf dabei gewohnheitsmäßig einen Blick darauf. So konnten die Matrosen selbst den Kurs kontrollieren, was viele auch eifrig taten. Allerdings gab es nicht viel abzulesen auf den Kompassscheiben, und welcher Matrose konnte schon lesen? Es waren weder die Namen der Winde noch die Anzahl der Grade oder die Abkürzungen für die Windrichtungen aufgeführt. Auf der Kompassscheibe stand nichts von alledem. Um die verschiedenen Richtungen voneinander zu unterscheiden, orientierte man sich an der Breite, der Form und der Farbe der verschiedenen Dreiecke, Rauten und Pfeile. Diese Zeichen kannte jeder auswendig. Nur der Norden war anders markiert, nämlich mit einer Lilie als unveränderlichem Symbol.

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