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Die Amme übernahm es, das Warten der vergangenen Nacht zu schildern. „Und so war die Hoffnung der Señora, hochlöblicher Herr Alonso Medel, Ihr möget vielleicht in die Stadt hinuntergehen und nach dem Verbleib der beiden jungen Herren Pinzon sehen. Seid Ihr doch der einzige Edelmann, dem meine Herrinnen vertrauen können, und sehen sie Euch doch als baldiges Mitglied der Familie an, dem man als sich ängstigende Mutter und Schwester seine Sorgen und Nöte anvertrauen kann.“ Die Amme verstand es ausgezeichnet, dem blasierten Alonso so viel Honig einzuträufeln, dass dieser sich wie ein Held aus einem Ritterroman fühlte. Das beflügelte ihn derart, dass er sich ermutigt sah, Isabella sogleich zu umarmen und ihr die Stirn zu küssen. Steif stand sie im Raum, unfähig zu reagieren. Er aber machte eine theatralische Verbeugung und salbaderte drauflos: „Ich finde sie. Ich eile sofort. Seid unbesorgt, mein Herzchen. Bis Eure hochverehrten Schwestern und die Mama aufwachen, habe ich Eure Brüder gefunden. Das ist ein Ehrendienst.“ Er fügte noch allerlei verbale Verbeugungen und Beflissenheitsbezeugungen hinzu, aber Isabella blieb nur ein verstörendes Wort im Sinn: „Mein Herzchen!“ Diesen Kosenamen hatte er benutzt. Was für eine Unverschämtheit. Dieser ungezogene Wicht! Was nahm der sich heraus? Hoffentlich verschwand er bald.

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