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Die Damen Pinzon hatten sich umsonst gesorgt. Alonso Medel wusste sofort, wo er seine künftigen Schwager finden würde. Die Kaufmannsfamilie Pinzon besaß neben den Ländereien zwischen Palos und Moguer, auf denen die Casa Pinzon stand, auch noch eine Reihe von Hütten und Lager am Hafen und dazwischen auch eine Faktoria, eine Handelsniederlassung, von wo aus die meisten der Fernhandelsgeschäfte abgewickelt wurden. Dort gab es genug Kammern, um die Nacht zu verbringen. Und tatsächlich traf Alonso dort auf die beiden Brüder, die bereits auf den Beinen waren und sich heißhungrig einem Frühstück widmeten, welches ihnen einer der dort beschäftigten Kanzleigehilfen vorgesetzt hatte.

Die Sympathien zwischen den Brüdern Pinzon und Alonso Medel hielten sich in Grenzen. Man mochte sich nicht wirklich. Martin Arias konnte mit dem eitlen Gecken wenig anfangen, vor allem weil Alonso Medels Heldentaten nur aus Worten bestanden. Er hatte bisher nicht einmal den Mut aufgebracht, an einer Schiffsreise seiner Familie teilzunehmen. Und Juan Pinzon, an Einbildung und Eitelkeit dem anderen in nichts nachstehend, sah in Alonso eher einen Rivalen als einen Partner oder Verwandten. Als der künftige Schwager und Vetter eintraf, warfen Martin und Juan sich jedenfalls einen kurzen Blick zu, mit dem sie sofortige Einigkeit darüber herstellten, vorerst still zu schweigen. Was in der vergangenen Nacht geschehen war, durfte niemand wissen. Es ging um die Ehre der Familie.

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