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Gutierrez schleppte einen gedrungenen und stämmigen Leib mit sich herum. Im Gegensatz zum dürren, knochigen Escobedo wirkte er wie ein Schrank. Seinem breiten Gesicht verliehen ein schmallippiger Mund und engstehende Glupschaugen einen verschlagenen Ausdruck. Auf Rodrigo wirkten beide Männer abstoßend. Der eine ein wütender, fetter Karpfen, der andere ein Totenskelett. Rodrigo präsentierte seine Geschichte. Er sei von zu Hause ausgerissen, das Abenteuer reize ihn, die Entdeckungsfahrt, das Leben auf See. Das war glaubwürdig und wurde auch nicht angezweifelt.

Der hagere Matrose, der Rodrigo gefunden und aus der Bilge gefischt hatte, hieß José Pequinos. Die zwei wichtigen Herren schickten ihn wieder auf Deck, versehen mit dem Gebot vorläufiger Verschwiegenheit. Sie durften gleichwohl sicher sein, dass er die Neuigkeit unverzüglich weitertrug: Blinder Passagier an Bord, ein dreizehnjähriger Junge aus Palos.

Da die beiden königlichen Beamten nach der Befragung Rodrigos zu der Überzeugung gelangt waren, dass sich hinter dem Knaben keine weiteren Geheimnisse verbargen, kamen sie überein, nunmehr Admiral Christóbal Colón über den Vorfall zu informieren.

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