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Ein blasierter, farbig herausgeputzter junger Kerl balancierte Wasser und Wein herein: Pedro de Tereros, der Admiralspage. Sein pickeliges Gesicht glänzte vor Hochmut. Böse Blicke trafen Rodrigo.

Der Admiral sah entspannt und zufrieden aus. Er erweckte den Eindruck, als schaue er durch die Menschen um ihn herum hindurch, so, als gingen ihn die kleinlichen Dinge seiner Umgebung nichts an. Sein ganzes Wesen strahlte nur mühsam gezähmten Tatendrang aus. Seine hagere Gestalt wirkte auf Rodrigo noch selbstbewusster und unnahbarer als damals in der Kirche San Jorge, wo Rodrigo die Ansprache des „Don Fantastico“ von der hintersten Kirchenbank aus mitverfolgt hatte. Das weißblonde Haar Colóns, fein und dünn wie Goldfäden, fiel bis auf den Kragen. Die zwei hellblauen Augen mit ihrem leichten Silberblick ruhten entrückt im gebräunten Gesicht. Unter dem blauen Rock strafften sich die Schultern Colóns. Er wirkte nicht breitschultrig, eher schlank, großgewachsen und dennoch gut gebaut. Rodrigio blickte auf einen Mann in den besten Jahren, einen stolzen Admiral, der von geheimnisvollen inneren Energien getrieben schien, von einer magischen Unrast, die ihn trotz äußerlicher Ruhe auch nervös wirken ließ.

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