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Rodrigo hatte nicht allzu viel verstanden. „Der „Große Khan“, „goldene Dächer von Zipangu“, „Gold, viel Gold“, das waren die Stichworte, die bei ihm haften blieben. Insgesamt gewann er jedoch den Eindruck, es eher mit einem Verrückten als mit einem tüchtigen Kapitän zu tun zu haben.

Diego de Harana schob Rodrigo o-beinig vor sich her hinaus aufs Deck: „Du hast es gehört, Spitzbube, ein paar Tage bist du unser Gast, dann werfen wir dich wieder von Bord.“ Er kicherte zufrieden.

Rodrigo sagte nichts dazu. Dieser Offizier Harana kam ihm vor wie ein Zirkuszwerg. Das sollte ein Alguacil sein? – Immerhin, Rodrigo konnte zunächst mit der Entwicklung mehr als zufrieden sein; man peitschte ihn nicht aus, man legte ihn nicht in Ketten, man warf ihn nicht über Bord. Einer wie er dachte nur an den nächsten Tag, vielleicht noch den übernächsten. Alles war gut gelaufen.

Rodrigo schloss sich dem großspurigen Pablo an, dem einzigen Menschen an Bord, den er kannte. Auf der Gallega fuhren noch weitere Schiffsjungen mit. Der unsympathische Admiralspage Pedro de Tereros, den Rodrigo schon kennengelernt hatte, war einer davon, ein aufgeblasener Wichtigtuer, der Rodrigo bei jeder Begegnung mit feindseligen Blicken fixierte. Außerdem waren da noch ein Kajütpagen für alle übrigen Offiziere, Pedro de Salcedo, sowie der Schiffsjunge Martin de Urtubia. Er war das jüngste Besatzungsmitglied, höchstens elf Jahre alt, und er wirkte sehr eingeschüchtert. Nicht einmal mit Rodrigo mochte er sprechen, immer hielt er sich versteckt.

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