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Peralonso Niño war der erste Mann an Bord der Gallega, der Rodrigo in seiner Erscheinung wirklich imponierte. Wie der junge Steuermann aufrecht und kühn an der Ruderpinne stand, den Blick aufs Meer gerichtet, die hellbraunen Haare vom Wind zerzaust, wirkte er so wie Rodrigo sich kühne Seefahrer schon immer vorgestellt hatte. Das Hemd flatterte um Peralonsos breite Brust, und bei seinen lässigen Handgriffen am Ruder spielten starke Muskeln unter dem dünnen Stoff. Neben ihm stand ein weiterer wichtiger Mann, Juan de La Cosa, der baskische Eigner der Gallega. Er beobachtete den jungen Steuermann misstrauisch, fand aber an dessen Art, das Schiff zu steuern, offenbar nichts auszusetzen. De La Cosa war nicht mehr allzu jung, wettergegerbt und kantig, mit klugen braunen Augen. Oft standen die beiden Seefahrer zusammen, fachsimpelten über Winde und Strömungen, über das Schiff und die Mannschaft – und natürlich über die unbekannten Reiseziele.

Nach und nach lernte Rodrigo alle Besatzungsmitglieder kennen. Ganz im Gegensatz zu diesen beiden Piloten standen die geckenhaft herausgeputzten Zivilisten auf dem Schiff. Diesbezüglich schleppte die Gallega allerhand Ballast mit sich, allen voran das Gespann Escobedo und Gutierrez. Diese beiden, da sie mit dem Dienst an Bord nichts zu schaffen hatten, lümmelten an Deck herum, standen im Wege, schnüffelten den Matrosen hinterher und ernteten durch ihr Schwatzen und Spionieren überall Unwillen. Aber als königliche Beamte des Hofes hatte man ihnen Respekt entgegenzubringen, und man wusste sie mit erheblichen Befugnissen ausgestattet. So hütete die Mannschaft sich geflissentlich vor ihnen.

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