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Escobedo berichtete. Der Admiral hörte aufmerksam zu und ließ Rodrigo dabei nicht aus den Augen. „Ärgerlich, Señores, sehr ärgerlich“, murmelte der Admiral Richtung Escobedo und Gutierrez, so, als hätten sie diesen Fall zu verantworten. „Ein unnützer Esser mehr an Bord. Können wir irgendetwas mit ihm anfangen?“

Escobedo hatte Rodrigo schon die ganze Zeit mit seinen kaltfunkelnden Augen gemustert und schien zu einem Urteil gekommen: „Er sieht zwar etwas durchgebleut aus, aber ansonsten kräftig und gesund, Euer Gnaden. Wir sollten ihn behalten.“

Als der Admiral nicht gleich antwortete, schränkte Escobedo ein: „Vorläufig mal, bis zu den kanarischen Inseln. Er könnte sich Brot und Überfahrt verdienen. An Bord gibt es genug Arbeit für einen weiteren Schiffsjungen.“

Während er das sagte, ließ Escobedo seine knochige Hand auf Rodrigos Schulter fallen und grinste ihn aus seinem Totenschädel an. Ein weiterer Offizier kam hinzu, ein kleiner, fast zwergenhafter Mann mit krausem, schwarzem Lockenhaar, einem schwarzen Schnurrbärtchen und ulkigen O-Beinen: Diego de Harana. Er war der Alguacil, der oberste Polizeioffizier der Flotte, verantwortlich für die Einhaltung der königlichen Gesetze. Die Männer tauschten sich kurz aus und wurden sich bald einig: Bei der geplanten letzten Zwischenlandung vor der großen Fahrt ins unbekannte Meer sollte Rodrigo auf den kanarischen Inseln wieder an Land gebracht werden, bis dahin dürfte er an Bord bleiben.

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