Читать книгу Die entkoppelte Kommunikation. Warum wir immer mehr wissen, aber immer weniger verstehen онлайн

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Ein selbstbestimmtes Individuum in der Kommunikationsgesellschaft moderner Prägung? Einmal abgesehen, dass wir alle von Geburt an fremdbestimmt werden – zunächst von den Eltern, dann in der Schule, schließlich in der Gesellschaft –, ist Selbstbestimmtheit letztlich nichts anderes als ein erstrebenswertes Ideal als selbst zu erkämpfende und zu behauptende Nische, dessen Narrativ ausschließlich von der Abgrenzung gegenüber der absoluten Fremdbestimmung im Totalitarismus lebt. Hier gilt noch immer Winston Churchills Credo: „Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen – abgesehen von all den anderen Formen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert worden sind.“

Zu hinterfragen wäre aber selbstverständlich auch und gerade in einer Demokratie, wie es denn konkret um unsere Kenntnis etwa bei den unsere Zukunft bestimmenden Themenkomplexen „Klimawandel“, „Migration“ oder „demografischer Wandel“ bestellt ist. Wissen wir denn wirklich, worüber wir bei diesen Themen konkret sprechen und was die erwartbaren Folgen dieser Phänomene sind? Verstehen wir tatsächlich, was die Begriffe zu begreifen vorgeben? Fremdbestimmt hin, selbstbestimmt her. Auch die Autoritäten unter den Experten stochern bei der Beantwortung dieser Fragen im Nebel.

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