Читать книгу Die entkoppelte Kommunikation. Warum wir immer mehr wissen, aber immer weniger verstehen онлайн

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KommunikationsSouveränität

des Wählers?

Der Einfluss dieser Entwicklungen, Rohrkrepierer inklusive, auf Gesellschaften und deren Politik ist immens. Überforderung ist die Folge – des Individuums gegenüber der Gesellschaft und vice versa. In punkto Kommunikation auf dem Prüfstand steht nichts Geringeres als der Prozess der Meinungsbildung in einem demokratisch verfassten Gemeinwesen. Fragen wir nach dem Souverän in diesem Gemeinwesen, so wäre an Jean Bodin zu erinnern, der den Alleinherrscher als Souverän definiert hatte. Dieser Alleinherrscher wurde spätestens mit der Französischen Revolution de facto vom Volk abgelöst mit dem Ergebnis, dass der Einzelne seither als elementarer Teil des Souveräns gefordert ist. Der Staatsbürger soll seinerseits souverän in einer freien Wahl die Politik seines Staates mitbestimmen. Voraussetzung für die Erledigung dieser staatsbürgerlich relevanten Aufgabe ist nicht zuletzt die Kommunikationssouveränität des Wählers. Dass es mit dieser Kommunikationssouveränität allerdings nicht zum Besten steht, belegt ein Hinterfragen des Begriffs „Souveränität“, der letztlich nichts anderes meint als „Selbstbestimmtheit“.

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