Читать книгу Die entkoppelte Kommunikation. Warum wir immer mehr wissen, aber immer weniger verstehen онлайн

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Begleitet wurden die Technologieschübe seit den späten Achtzigerjahren im letzten Jahrhundert von der Kommerzialisierung des World Wide Web (WWW). Heute beherrschen digitale Techniken und das Internet die Publizistik nahezu monopolistisch. Von besonderer Bedeutung in diesem Zusammenhang die parallel verlaufende Entwicklung der Bevölkerung. Lebten zum Beispiel zur Zeit von Johann Wolfgang von Goethes Geburt Mitte des 18. Jahrhunderts weltweit circa 780 Millionen Menschen auf unserem Planeten, so waren es 1950 schon 2,8 Milliarden und in der zweiten Dekade des dritten Jahrtausends nahezu 8 Milliarden. Was für eine Entwicklung. Was für ein Markt. Die „User“ des Internet auf diesem Planeten zählen in Milliarden. Tendenz täglich steigend. Innerhalb der Economy of Scale wird das Geschäft mit der Information dadurch zu einem, wie es scheinen will, unendlichen Wachstumsmarkt mit unstillbarem Appetit der Nachfrager nach Information, die seitens der Anbieter in angemessener Art und Weise bedient wird, verbunden unter anderem mit den bereits geschilderten Sensationsdynamiken und immer neuen Erfindungen wie etwa die Block-Chain-Technologie und ihr Mining mit Bitcoin, etc. Der Kommunikationsmarkt bietet exakt das, was seine Konsumenten nachfragen und ihm abnehmen, beeinflusst nicht zuletzt von Dimensionen der geheimen Verführung, von denen ein Vance Packard in den Fünfzigerjahren des letzten Jahrhunderts noch nicht einmal albträumen konnte. Die totale Verführung schafft einen totalen Markt. „Wie zahlreich sind doch die Dinge, derer ich nicht bedarf“, hatte ein Sokrates noch für sein eigenes Leben reklamieren können. Heute gilt: Je zahlreicher das Angebot, desto besser für den Konsumenten. Auch im Blick auf den mehr oder weniger gebildeten Kommunikationskonsumenten, genannt „User“.

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