Читать книгу Mehr Natur, weniger Chemie. So pflanzlich wie möglich, so synthetisch wie nötig онлайн

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Die Suche nach dem einen Wirkstoff entspricht der Denkweise der modernen Pharmakologie, der Wissenschaft, welche die Wirkung von Arzneistoffen untersucht, aber vielleicht nicht der Dualität Mensch–Pflanze. Der Mensch hat, wie oben beschrieben, im Verlaufe seiner Entwicklung gelernt, die Vielfalt der Pflanzen zu nutzen, und er erlebte diese als Ganzes, nicht aufgeschlüsselt nach Hunderten von Inhaltsstoffen. Der Mensch isst auch Getreide und Kartoffeln, nicht einzelne Kohlenhydrate, er ernährt sich von Früchten und nicht von einzelnen der vielen Zuckerverbindungen. Die Mehrheit der Menschen isst auch Fleisch und nicht einzelne Proteine. Und so könnte es sein, dass die Vielstoffgemische, die Arzneipflanzen darstellen, dem Menschen eher entsprechen als Einzelwirkstoffe.

Zwei Tatsachen sprechen dafür: Beim Vergleich von pflanzlichen Arzneimitteln mit synthetischen Präparaten, welche für dieselbe Indikation (Beschwerde) eingesetzt werden, schneiden die pflanzlichen Präparate in Bezug auf die Nebenwirkungen meistens besser ab als ihre synthetischen Konkurrenten. Es gibt viele klinische Studien, welche diese Tatsache bestätigen (2,3). Außerdem besitzen die meisten pflanzlichen Arzneimittel eine viel größere therapeutische Breite als synthetische Präparate. Unter therapeutischer Breite versteht man den Konzentrationsbereich vom Beginn einer therapeutischen bis zum Beginn einer toxischen Wirkung.

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