Читать книгу Mehr Natur, weniger Chemie. So pflanzlich wie möglich, so synthetisch wie nötig онлайн

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Gibt es Fälle, in denen man auch ohne klinisches Datenmaterial von einem Präparat annehmen darf, dass seine Wirksamkeit bewiesen ist? Meines Erachtens ja: Ich bin davon überzeugt, dass eine langdauernde, volksmedizinische Überlieferung auch eine Art Beweis für die Wirksamkeit von Präparaten sein kann. Solche Überlieferungen müssen aber auf einer langen Tradition beruhen, immer wieder und in verschiedenen Quellen erwähnt worden sein und übereinstimmende Indikationen (Anwendungen) haben. Denn es wäre einfach nicht plausibel, wenn verschiedene Generationen eine Anwendung empfehlen, die gar nicht wirksam ist. Nur hartgesottene Gegner der Phytotherapie sprechen allen Anwendungen ohne eindeutige klinische Wirksamkeitsbeweise ihre Existenzberechtigung ab.

Außerdem gibt es Untersuchungen, die zeigen, dass sich ein nicht zu unterschätzender Anteil des ärztlichen Handelns nicht nur auf klinische Studien stützt. Für die Behandlung im Alltag werden Empfehlungen von sogenannten Opinion Leaders, also z. B. von Universitätsprofessoren und von älteren, erfahrenen Kollegen und Kolleginnen befolgt. Außerdem spielten die in der eigenen Praxis gemachten Erfahrungen eine große Rolle. Und ich persönlich finde, dass solche Quellen auch sehr wichtig und nützlich sind.

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